Gesamtsanierung MFH Emil Klöti-Strasse
Winterthur

Auftragsart Planerwahlverfahren, 1. Rang
Planung/Ausführung 2011-2013
Bauherrschaft Stadt Winterthur
Bauingenieur Bona Fischer Ingenieurbüro AG, Winterthur
Elektro-Ingenieur Elektro-Design+Partner, Winterthur
HLKS-Ingenieur Russo Haustechnik Planung GmbH, Winterthur
Bauphysiker BWS Bauphysik AG, Winterthur
Leistungsumfang Projekt, Kostenplanung / Devisierung, Ausführungsplanung, Bauleitung

Die Liegenschaft wurde 1957 gemeinsam mit der Zürcherstrasse 98/100 vom Architekten R. Affeltranger erbaut und im Jahr 2012 durch Hinder Kalberer Architekten saniert und um zwei Wohnungen sowie einen Lift erweitert.

Der Umbau im bewohnten Zustand umfasste neben einer energetischen Sanierung der Fassade auch den vollständigen Austausch der Steigstränge mit teilweiser Neuorganisation der Küchen und Nassräume.

Alle Fenster wurden ausgetauscht und die Fassade mit 24 cm expandiertem Polystyrol gedämmt. Um trotz dieser Dämmstärke nur geringe Einbussen der solaren Wärmegewinnung zu verursachen, sind die Fensterleibungen zur Sonne hin abgeschrägt worden. Der dadurch vergrösserte Winkel des Ausblickes macht sich besonders bei schmalen Fenstern gut bemerkbar.

Die Wärmebrücken konnten stark minimiert werden, indem die schmalen Balkone abgebrochen und durch neue vorgehängte und thermisch getrennte Balkone ersetzt wurden. Diese sind jeweils an die linke Fassadenkante gesetzt und übernehmen die prägenden Attribute der alten Balkongestaltung: Konische Grundfläche und eine gegen aussen verjüngende Tragstruktur.

Der Ausbau des Estrichs in zwei neue Wohnungen wurde in Verbindung mit einem Lift geprüft und finanziell als sinnvoll bewertet. Um die Haupträume zu belichten und mehr Wohnfläche zu schaffen wurden auf dem Walmdach vier Dachgauben plaziert, welche sich konsequent windmühlenartig aufspannen. Jeweils auf einer Seite verwachsen die Gauben nahtlos mit der bestehenden Dachfläche, was aussen- und innenräumlich elegant und grosszügig erscheint.


Zum Erschliessen des neuen Wohngeschosses wurde das Treppenhaus durch eine leichte Metalltreppe und ein lichtdurchlässiges Podest erweitert. Ein neues Oberlicht sorgt für das nötige Licht und die Belüftung des gesamten Treppenkerns.

Die neuen Oberflächen sollen das Wesen des Hauses nicht grundsätzlich verändern, sondern dessen Ursprung der 50er Jahre mit berücksichtigen. Dem klotzig erscheinenden Gebäude wollten wir eine markante Farbe geben. An der Fassade und im Treppenhaus dominiert das Olivgrün. Dazu wird (wieder) ein Rot als Akzentfarbe gesetzt.